31.7.21

Sommer ist, was in deinem Kopf passiert


Auch wenn die Sonne nur auf dem Programmheft so schön schien: Das Sommerkonzert des WEG fand am Donnerstag, 15.07.2021 um 20 Uhr wie geplant im Halbrund des Pausenhofs statt. Aus Coronagründen an die frische Luft verlegt (und anmeldepflichtig), stand es tatsächlich bis wenige Stunden vor Beginn noch „auf der Kippe“ – die meisten Instrumente wären selbst mit minimalem Regenschauer nicht kompatibel gewesen, von den möglichen Unannehmlichkeiten für die Zuhörenden einmal abgesehen. So aber holte man sich die Sonne einfach ins Herz und durfte zum ersten Mal wieder „offline“ die Musikerinnen und Musiker des Gymnasiums live erleben. Und die fuhren ein Feuerwerk an Nummern ab, von denen hier nur eine Auswahl genannt werden kann.
Den Rahmen und die Mottofestlegung der Veranstaltung bildete der quasi organische Begleiter der Musik, der Tanz: Christina Porleins Unterstufen-Tanzgruppen hatten zu Beginn einen Auftritt mit dem „Münchner Schäfflertanz“. Dieser soll der Legende nach erstmals 1517 während einer Pest-Epidemie aufgeführt worden sein, um die Bevölkerung, die sich aufgrund der Pest kaum mehr auf die Straße traute, zu beruhigen und das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen. Die zweite Tanz, „Manavu“, ist ein hebräischer, dessen Text Frieden und Heil verkündet. Ironisch-trotzige Kommentare zur (Corona-)Weltlage wie Eva-Maria Betz’ „Singing Girls“ mit „I Will Survive“ und „ihr“ Mittelstufenchor mit „I’m Still Standing“ bildeten eine weitere Spitze des Eisbergs aus derartigen Anspielungen.
Filmmusik aus „Die Schöne und das Biest“ (Adelheid Habiger mit dem Blechbläser-Ensemble) war ebenso vertreten wie traditionelle Melodien aus Irland und Italien (vorgetragen von Susanne Waldmüllers Geigenensemble) und Tschaikowskys bekannte „Nussknacker“-Ohrwürmer (vom Vororchester unter Helmuth Kraus, der auch mit der kongenialen Big Band Akzente setzte). Mitreißende perkussive Stücke mit Witz gab es von Sven Forkers Schlagzeug-Ensembles, die „Eine kleine Schrottmusik“ auf Bratpfannen, Kochtöpfen, Topfdeckeln und Abflussrohren (!)  und ein Ölfässer-Quartett zu bieten hatten – natürlich ein Statement zur Allgegenwärtigkeit der Musik nicht nur am WEG! Der Große Chor unter Walter Zangls Leitung erfreute mit „Sweet Georgia Brown“, einem Klassiker, der es auch schon in mehrere Hollywood-Produktionen geschafft hat.
Den gewohnt fulminanten Schlusspunkt des Konzerts schließlich setzte erneut Heidrun Rosenbergers Großes Orchester mit Highlights aus „Lord of the Dance“ –  womit gedanklich an die Tanznummern zu Beginn angeknüpft und der Kreis geschlossen wurde – und der inoffiziellen Corona-Hymne („Freude, schöner Götterfunken“)…