29.7.19

Eine Beurteilung dieses Blogs

Nicht nur der Chef schreibt Beurteilungen über "seine" Lehrer, sondern auch mal ein Jugendfußballtrainer. Faszinierend vor allem, weil ich damals nichts davon mitbekommen habe. Leute, wenn ihr mich (psycho-)analysieren wollt, sagt mir bitte auch Bescheid! ;)
https://jugendfussballtrainer.wordpress.com/2014/07/01/beurteilung-von-drei-portfoliovarianten-im-bildungsbereich/

5.6.19

Die Story vom weißen Pferd

Mit schöner Regelmäßigkeit kommt die "White Horse"-Theatertruppe (nicht nur) an unsere Schule und beeindruckt jedes Mal - auch wenn es mich gleichzeitig wehmütig an meine "eigene" englische Theatergruppe am "Alex" in Coburg zurückdenken lässt, deren Fortführung mir hier aus diversen organisatorischen Gründen nicht mehr möglich ist... "Anyway", hier mein aktueller Bericht fürs Schwabacher Tagblatt: „Move to Junk“ - ab in den Spam-Ordner?

An ihrem ersten Tag in der neuen Schule findet Amanda es schwierig, sich einzugewöhnen. Die anderen Mädchen sind anders als sie. Und schlimmer: Jemand setzt im Cyberspace gemeine Gerüchte über sie in die Welt! Aber welcher ihrer Klassenkameraden steckt dahinter und was kann Amanda tun? Unerbittlich wird Amanda weiter in die Verzweiflung getrieben. Die plakative Lösung aus dem Titel von Peter Griffiths englischsprachigem Jugendtheaterstück „Move to Junk“: Ungelesen in den Spam-Ordner verschieben müsste man solche Nachrichten! Aber so simpel ist es dann eben doch nicht...
Für 7.-10. Klassen
war wieder einmal das mobile „White Horse Theatre“ im Einsatz. Sein neues Stück, das auf einem im wirklichen Leben tragisch ausgegangenen Fall beruht, untersucht ein aktuelles Thema, das das Leben von Millionen SchülerInnen zur Hölle macht – von „Cyber-Mobbing“ sind laut aktueller Studien heute bereits bis zu 36% der Jugendlichen in Deutschland betroffen.
1978 gründete Peter Griffith (geboren 1951 in Tunbridge Wells in der englischen Grafschaft Kent) die Theatergruppe, deren Wappentier, das Sachsenross des Hauses Hannover, ein Deutschland und England verbindendes Symbol darstellt. Griffith ist bereits 30 Jahre lang als Schauspieler, Theaterregisseur, Dramatiker und Sänger aktiv und hat mittlerweile über 50 Stücke für das Theater geschrieben, bei mehr als 80 Produktionen Regie geführt und außerdem zwei Bücher über pädagogisches Theater veröffentlicht.
Die internationale Truppe, die ihr Deutschland-Hauptquartier, wie das Autokennzeichen verrät, im westfälischen Soest hat, zieht auf Einladung durchs Land und bringt schülergerechtes Theater auf die Bühnen – beziehungsweise bringt sie die Bühne gleich mit: Das minimalistische und dennoch technisch beeindruckende Bühnenbild passt gleich mir in den Kleinbus, mit dem die einfühlsamen jungen Schauspieler angereist kommen. In verständlichem, aber doch lebensechtem Englisch unterhalten sie nicht nur, sondern machen über die Themenwahl hinaus nachdenklich.
Der Funke springt im WEG sichtlich über, und das obwohl die Schauspieler aufgrund eines Krankheitsfalls noch für einen ausgefallenen Kollegen einspringen bzw. die Rollenverteilung spontan ändern müssen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler stehen nach dem Stück noch für Fragen zur Verfügung, bei denen die Schülerinnen und Schüler aus dem Publikum nicht nur ihre Englischkenntnisse in der Praxis erproben, sondern auch allerlei über das Leben als Schauspieler „on the road“ erfahren.

Foto: Berthold Grabmeier

23.3.19

Wieder waren die Türen offen...

...an "meiner" Schule - und als Pressebeauftragter durfte ich gleich selbst etwas darüber schreiben ;)

„Kreativ auf die Zukunft vorbereiten“ will das musische Gymnasium in Schwabach laut dem Ankündigungsplakat. Den Beweis zu erbringen, dass man dazu nicht nur die Möglichkeiten sondern auch die Fähigkeiten besitzt, hatte man sich für den Tag der offenen Tür am 9. Februar von 9:45 bis 12:45 Uhr vorgenommen. Bereits zum wiederholten Mal waren interessierte Schüler (inklusive ihrer Eltern und Freunde) eingeladen, die Schule nicht nur zu besichtigen und vorbereitete Präsentationen zu bestaunen, sondern sie quasi im Live-Betrieb interaktiv zu erleben: „Offene Klassenzimmer“ ermöglichten dabei einen realistischen Einblick in den schulischen Alltag. Schon am Eingang wurde man empfangen wie königlicher Besuch, weil das Blechbläserensemble unter der Leitung von Adelheid Habiger vom Balkon herab „Fanfarenstöße“ zur Begrüßung ertönen ließ, was einen ankommenden Lehrer zu der Bemerkung verleitete: „Das hätte ich gerne jedes Mal so“.
Diverse Auftritte und Vorführungen der musikalischen Ensembles als Aushängeschild der Schule hörte man buchstäblich übers ganze Gelände: Die Big Band, das Orchester und Vororchester hatten die Mensa für sich, während neben verschiedenen Chören die „Singing Girls“ von Eva-Maria Betz, bekannt aus diversen Konzerten, im Musiksaal ihren Kultstatus unterstreichen konnten. Außerdem war es den jungen und erwachsenen Besucherinnen und Besuchern möglich, in vielfältige weitere offene Proben sowie Einzel- und Gruppenunterricht in den so genannten „Musikzellen“ des musischen Gymnasiums hineinzuschauen und vor allem hineinzuhören. Tanzaufführungen und -Workshops ließen neben „Bewegungsstationen“ zum Mitmachen auch die Sporthalle (nicht nur musikalisch) lebendig werden. In der Bibliothek – erst kürzlich Mittelpunkt der vom entsprechenden P-Seminar blendend organisierten Literaturtage unter Besuch vieler lokaler und überregionaler Erfolgsautoren wie Isabel Abedi, Paul Maar, Dominique Stalder und Miriam Schwardt (das Tagblatt berichtete) – konnten sich die Besucher vom Gelingen der Leseförderung am WEG überzeugen. Die letzte „Räuber Hotzenplotz“-Geschichte aus Otfried Preußlers Feder hatte es der Klasse 6a besonders angetan. Sie schaffte es für ihr selbstproduziertes Hörspiel, sogar einige ihrer Lehrerinnen und Lehrer als Wachtmeister Dimpfelmoser (Andreas Baumgärtel), Kasperls Oma (Doris Braun-Zimmermann) und, last but not least, Räuber Hotzenplotz höchstpersönlich (Berthold Grabmeier) vors Mikrofon zu locken – unter der kundigen Leitung ihrer Deutschlehrerin Alexandra Losert, die bereits in der Vergangenheit durch eine kongeniale Edgar-Allan-Poe-Vertonung oder den „Gory Guide to Haunted London“ (eine Städtetour in direkter Konkurrenz zur Horrorshow des London Dungeon) auf ihre Schülergruppen aufmerksam zu machen verstand. Im ganzen Schulhaus spielten sich unterdessen ebenfalls immer wieder dramatische Szenen ab, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn Ensemblemitglieder der „Hexe von Schwabach“ – unter anderem ehemalige und aktuelle Schülerinnen und Schüler des WEG – gaben einen beeindruckenden Vorgeschmack auf die Wiederaufführung des Stücks im Juli 2019. Immer wieder lief man Gestalten in historischen Gewändern über den Weg, die einer Zeitmaschine entstiegen zu sein schienen. Daneben gab es auch Präsentationen der vielfältigen, über den Standard-Lehrplan und die prägende musische Orientierung hinausgehenden Qualitäten der Schule. In den Lehr- und Übungssälen der Naturwissenschaften fanden betreute Experimente statt, die trotz der erforderlichen Schutzbrille ein ungefährliches Vergnügen waren. Die Aula wurde erneut zum „Marktplatz“ vor allem der Sprachen und Wissenschaften – während in der einen Ecke Sandkasten-Archäologie betrieben werden konnte, stellte in der anderen das W-Seminar von StD Höflinger seine auch schon Fachleute beeindruckenden Untersuchungen zur fraktalen Geometrie vor. Der Litauen-Austausch, über den das Schwabacher Tagblatt ebenfalls bereits früher berichtet hat, nahm einen besonderen Platz auf der großen Leinwand ein. Filmisch Revue passieren ließ man dort auch den einmaligen „Lehrer-Scherz“ (angelehnt an die populären Abischerze der Schüler) zum 175-jährigen Schuljubiläum 2018. Erneut wurde außerdem die Gelegenheit zur Vorstellung des WEGs als zertifizierte FairTrade-Schule – inklusive diverser Mitmachangebote – genutzt. Wie immer reichte der vorgegebene zeitliche Rahmen vielen nicht aus, alles zu erleben, was sie sich nach Lektüre des Veranstaltungsplaners vorgenommen hatten.

16.2.19

Struthion vs. Anthrax

Das Theaterstück nach Herrn Wieland aus Weimar, mit dem ich damals (hach!) meine erste Bühnenerfahrung sammeln durfte und auf dem der Erzählanfang von meinem "Fünftie"-Übungsblatt basiert (und das seinerseits ursprünglich aus dem aaaalten Griechenland stammt), wurde interessanterweise auch als Vorlage für die Augsburger Puppenkiste hergenommen: